Teilzeitangestellte in theologischer Ausbildung

Studierende an Ausbildungsstätten im Teilzeitstudium (IGW, ISTL ua.) oder in einem Fernstudium mit einer Teilzeitanstellung in einer FEG-Gemeinde


Anstellung und Lohn

Studierende an Ausbildungsstätten mit Teilzeitstudium (IGW, ISTL ua.) oder in einem Fernstudium suchen meist für die Zeit des Studiums (3-4 Jahre) bereits eine Teilzeitanstellung von 40-50% in einer FEG-Gemeinde. Sie können während der Ausbildung auf ihren Dienst nach der Ausbildung vorbereitet und begleitet werden. Sie erhalten früh ein klares Bild über ihren Dienst und ihre Fähigkeiten, sie lernen die Gemeindelandschaft der FEG Schweiz kennen und sammeln erste Diensterfahrungen. Zu beachten ist:

  • Die Anstellung erfolgt mit einem auf die Zeit der Ausbildung beschränkten Anstellungsvertrag (ähnlich Lehrvertrag). Teilzeitangestellte in theologischer Ausbildung besuchen noch NICHT den Kandidatenkurs der FEG Schweiz.
  • Zur Entlöhnung gibt es verschiedene Faktoren zu berücksichtigen: Berufserfahrung, Art und Dauer der theologischen Ausbildung, Familienstand, Wohnsituation, Art der Aufgabe in der Gemeinde. In der FEG Schweiz werden (Stand 01.01.2020) im Durchschnitt Fr. 28'555.- für eine 50% Anstellung bezahlt. Es ist zu berücksichtigen, dass sich diese Angestellten gleichzeitig in einem berufsbegleitenden Theologiestudium, wie bei IGW oder ISTL befinden. Die meisten orientieren sich für Praktikanten in einer theologischen Ausbildung beim Lohnband FEG Schweiz am Einstiegslohn für Kandidaten am unteren Lohnband. Eine andere gute Möglichkeit das Lohnniveau zu bestimmen ist unter lohnanalyse.ch zu finden.
  • Die Anmeldung bei der Geschäftsstelle der FEG Schweiz für die Sozialabgaben erfolgt hier mit den entsprechenden Formularen.
  • Als Gemeinde haben wir eine Person mit zeitlichen Ressourcen und fachlichen Kompetenzen, die für den Studenten und Teilzeitangestellten zuständig ist
  • Die Ausbildungsstätte erwartet meist eine professionelle Betreuung (Mentor) vor Ort, gibt Vorgaben für die im Studium anrechenbare praktische Mitarbeiter in der Gemeinde und wünscht einen finanziellen Beitrag an die Ausbildungskosten - diese Punkte rechtzeitig klären
  • Die Gestaltung des Arbeitsbeschriebs und -pensums sorgfältig und unter Berücksichtigung der Erfahrungen und Fähigkeiten des Studenten und seiner realistischen zeitlichen Ressourcen (Gefährdung burn-out) vornehmen - auswerten und wo nötig anpassen
  • Rechtzeitig vor Ende der Ausbildung (bis Ende des Kalenderjahrs des Beginns des letzten Studienjahres) die Frage nach zukünftiger Anstellung und Stellensuche klären. 

Hilfsmittel

  • Vorlage Gesprächsführung Selbstreflektion für Leiter und Gruppenleiter
  • Vertragsvorlage für Studenten in Ausbildung
  • Zielsetzung der Ausbildungsgespräche, was ist die Rolle des Mentors was die Rolle der Gemeinde (Ausbildners)
  • Fragebogen Referenzen zum einholen und auswerten von Referenzen
  • Vorlagen für Ziele und Arbeitsauftrag in den Schwerpunkten: Spiritualität, Fachkompetenzen, Charakterbildung

Typische Phasen Ausbildungszeit

Die Anstellung während der Ausbildungszeit muss noch nicht zwingend Einblick in alle Bereiche einer Gemeindearbeit geben (s. dazu Kandidatenjahr). Trotzdem ermöglicht eine 3-4jährige Teilzeitanstellung einen solchen Einblick und dies verläuft meist in folgenden Phasen:

1. Phase:

Ankommen im Studium, Konzentration auf Kernkompetenzen gemäss Verantwortungsbereichen, Teams kennenlernen und Präsenzzeiten in seinem Zielgruppenprogramm (meist Kinder-, Teens-, Jugend-, junge Erwachsene). Work-Life-Balance gut überprüfen und Weiterbildungen oder Coaching in Selbstmanagement anbieten oder innerhalb der Ausbildung besuchen.

2. Phase:

Erfahrungen mit (Jahres)Planung, Gemeindeleitung, Kasualaufgaben (Segnung, Taufe, Hochzeit, Beerdigung) und generationsübergreifenden Arbeiten.

3. Phase:

Einblick in die Gemeindeleitung und in strategische Planung, fachspezifische Begleitung in den Aufgaben der Kasualien. Leiterschaftscoaching und Fördern der jeweiligen Stärken des Angestellten. Zukunftsfragen klären (Weiter Anstellung hier? Wo gibt es Gemeinden die passen würden? – Bei Interesse an einer Kandidatenstelle in einer FEG der Schweiz: Kontaktaufnahme zur Ausbildungskommission gemäss dem Merkblatt für Kandidaten und Vorgehen für FEG-Kandidaten).



Mithilfe bei der "Karriereplanung" des Studierenden

Meist werden Studierende in unseren FEG-Gemeinden während ihres Studiums mit einer Teilzeitanstellung im Bereich Kinder, Teenager/Jugend oder Musik angestellt. Solche Teilzeitanstellungen ermöglichen es, einen Bereich verstärkt aufzubauen oder voranzubringen. Diesem "Nutzen" für die Gemeinde steht nach unserer Erfahrung die Verantwortung gegenüber, dem Studierenden nach seiner Ausbildung "seinen Platz zu finden". Das bedeutet:

Mit dem Studenten muss offen und klar darüber gesprochen werden (und sinnvoll: vertraglich abgemacht) welche Aufgabe von ihm erwartet wird und wohin die Entwicklung seines Dienstes gehen soll. Die Frage: «Was macht er nach dem Studium?» muss regelmässig in Fördergesprächen evaluiert werden. Wir schlagen ein dreimonatliches Gespräch vor, sowie ein offizielles Zwischengespräch in der Mitte des Studiums um Zukunftspläne klar zu formulieren. Dabei ist es wichtig, konkret zu werden:

  1. Muss der Student nach seiner Ausbildung weiterziehen? Was bietet die Gemeinde, damit er andere Gemeinden (in der Region? FEG Schweiz?) kennenlernen kann?
  2. Darf er in der Gemeinde bleiben, wird es erwünscht, dass er bleibt? Was und wie sieht seine Anstellung in diesem Fall anschliessend aus?
  3. Aufgrund dieser Überlegungen sollen in der letzten Phase seiner Ausbildung entsprechende Schwerpunkte gesetzt werden (Kasualien, oder mehr in Richtung Erwachsenenpädagogik, oder Schwerpunkte in Kinder- und Jugendarbeit ohne Kasualien).


Unterstützung durch FEG Schweiz

Eine gute Begleitung eines Studierenden ist wichtig und kann für den Berufseinstieg und zukünftige Stellen entscheidend sein. Daher unterstützen wir Gemeinden in dieser Aufgabe gerne auch personell: Der Leiter FEGjugend (Michi Dufner) ist bereit, sich drei bis vier Mal mit eurem Studenten zu treffen und wichtige Tipps und Hilfen weiter zu geben.

  • Er kennt sich aus im Blick auf studiumsergänzende Schulungsangebote der FEG Schweiz und anderer Anbieter
  • Er bietet auf diese Weise ein ergänzendes Mentoring und/oder Gespräche ausserhalb der eigenen Gemeinde an
  • Er vertieft auf Wunsch Themen wie "Die Kunst nicht alles selbst machen zu müssen", "Inspiriert und ansteckend bleiben/sein", "Teams bilden, die selbstständig wirken wollen", "Jugendarbeit strukturieren und organisieren", "Selbstmanagement (Wie organisiere ich mich und wie arbeite/wirke ich effizient?)"