Funktionierende Prinzipien und Systeme


Funktionierende Systeme in der Gemeinde

In der Businesswelt gibt es einen Mythos, der verspricht: «Wenn du das beste Produkt hast, wirst du am meisten Geld verdienen.» Das ist aber ein Irrtum. In Wahrheit ist es so, dass der am erfolgreichsten ist, der das beste System hat. Ein Beweis ist beispielsweise Starbucks oder McDonalds. Diese Unternehmen verkaufen mit Abstand am meisten Kaffee und Hamburger. Aber kein Kaffeeliebhaber oder Feinschmecker käme auf die Idee, zu behaupten, dass Starbucks den besten Kaffee oder McDonalds die besten Hamburger hat. Sie haben nicht die besten Produkte, sie haben die besten Systeme, wie sie ihre Produkte vermarkten.

Klar, Jesus ist kein Produkt. Aber Jesus ist das, was wir den Menschen bringen möchten. Viele Leute haben kein Problem mit Jesus, aber sie haben ein Problem, wie wir ihnen Jesus nahebringen.

Wir sollten uns also überlegen, wie wir unsere Systeme verbessern können, unsere Vision umzusetzen. Wenn wir nicht zufrieden bist mit dem, was passiert, dann liegt es daran, dass die Systeme die wir haben, nicht richtig funktionieren.

Wenn wir von christlicher Gemeinde reden, denken wir nicht zuerst an Systeme und Prinzipien, sondern eher um etwas Geistliches. Aber Gott ist auch ein Gott der Systeme!

Gott hat uns in ein Universum, ein Sonnensystem geschaffen. Die Natur hat Systeme, Zyklen, Prinzipien und auch der menschliche Körper besteht aus in sich zusammenarbeitenden Systemen (strukturiertes Skelett, Muskelaufbau, Blutbahnen, Nervensystem, Verdauungssystem etc.).

Systeme sind nötig um eine Vision umzusetzen. Wir können nicht nur hoffen und glauben, dass wir ein Zeil erreichen. Dafür ist ein System nötig. Prinzipien und Systeme sind das Wie, wie du ein Ziel erreichen kannst.

Oft gibt es eine fehlende Übereinstimmung von Visionen und Systemen, weil diese getrennt werden. Wir wissen zwar, was Gottes Vision ist, haben aber nicht die passenden Systeme, diese Vision umzusetzen. Wenn wir wollen, dass Menschen Gott kennen, müssen wir unsere Systeme anpassen, in die wir verliebt sind. Unsere Grundvision muss sein, Verlorene zu retten!

Eine Frage: Wie steht es um deine/eure Systeme?

Wie leitest du Menschen an? Wie kommunizierst du deine Vision? Was feierst du? Mögliche vier gewinnbringende Systeme einer Gemeinde sind die folgenden:

1. Gottesdienste

Um Gott kennen zu lernen, helfen qualitativ gute Gottesdienste. Hier sollen sich verlorene Menschen wohl fühlen.

Gute Kindergottesdienste sind enorm wichtig! Kinder sollten nach dem KIGO den Eltern sagen: «Mama, Papa am nächsten Sonntag möchte ich unbedingt wieder gehen!»

Die praktischen Dinge, wie Beschilderung, saubere Toiletten, Beleuchtung, Informationen werden insbesondere von Gästen wahrgenommen.

Die Vorbereitung der Gottesdienste und Schlüsselanlässe müssen im Gebet vorbereitet sein. Das Gebet ist das geistliche Geheimnis. In vielen Gemeinden wird dieser Punkt leider vernachlässigt.

2. Kleingruppen

Damit Menschen in der Kirche bleiben und sich wohlfühlen, benötigen wir Kleingruppen. Es soll nicht heissen: «Wir sind eine Gemeinde mit Kleingruppen.» Sondern: «Wir sind eine Gemeinde von Kleingruppen.» In Kleingruppen sollen Menschen spüren, dass sie wertvoll sind und man sie kennt. Sie sollen Freiheit erfahren, Gemeinschaft erleben, persönlich wachsen können und Ermutigung erleben. Kleingruppen sollen auf der Basis der Interessen von Menschen gebaut sein, die auch in Konkurrenz zueinanderstehen dürfen. Es sollen Gruppen geschaffen werden die nötig sind. Lassen wir die «Marktwirtschaft» spielen. Wir stellen sicher, dass es Gebets-Kleingruppen gibt. Denn die sind der Schlüssel, dass die Gemeinde «erfolgreich» ist. Das Wort Gottes soll Raum haben in jederKleingruppe, auch wenn es nur wenige Minuten sind.

Als letzter Punkt ist es wichtig, dass die Leiterinnen und Leiter der Kleingruppen mit allen Teilnehmern die nächsten (Glaubens)Schritte identifizieren. Damit Kleingruppen nicht überaltern ist es hilfreich, bewusst regelmässige Zyklen zu schaffen (Start - Kleingruppenphase - Pause - Neuanfang). Kleingruppen müssen ein «Ablaufdatum» haben. Dadurch finden neue Menschen besser in eine Gruppe und fühlen sich nicht als «Eindringlinge» in eine seit langem bestehende Struktur.

3. Geistliche Gaben entdecken und fördern

Um Menschen zu helfen, sich als Teil der Gemeinde zu fühlen, sollen sie entdecken, wo sie ihre Gaben und Fähigkeiten haben und in welche Teams sie mit ihren Talenten passen.  Die Menschen sollen erkennen: «Man kennt und braucht mich.»

4. Freiwillige Mitarbeit

Wir wollen einen Prozess schaffen, wo es jeder Person möglich ist, in einem Team zu dienen, das Bezug hat auf den eigenen Traum. Es gibt zwei Gründe, wieso Menschen der Gemeinde treu bleiben. Wenn man sie kennt (Kleingruppe) und wenn sie merken, dass es sie braucht (mitdienen in einem Team).  Durch Mentoring und Coaching schaffen wir Raum, um Menschen in ihrer Arbeit zu motivieren und talentierten Teammitgliedern Leitungsverantwortung zu übergeben.

Die Vision ist Gottes Plan. «Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.» (1.Tim 2:4)

Die vier vorgestellten Systeme können einer Gemeinde helfen ihre Ziele zu erreichen.

Bedenke: Die Systeme müssen sich der Vision unterordnen und nicht umgekehrt. An den Systemen, die helfen die Vision zu erreichen, soll gearbeitet werden, damit sie besser werden. Schalte die Systeme nie in den Autopiloten. Diese müssen dem gesellschaftlichen Wandel angepasst und laufend verbessert werden. Und das beste System ist das System, das funktioniert!

Session 3

Funktionierende Prinzipien und Systeme

Layne Schranz